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„Eng umschlungen“ oder

Aktualisiert: 20. März 2022

eine äußerst mühsame, aber gleichsam erfolgreiche Suche nach einem besonderen Wald.warum die Namensgleichheit gar nicht so weit hergeholt ist.



Österreich ist im warsten Sinne des Wortes ein Wald-Land. 48 % der gesamten Fläche sind mit Wald „ausgestattet“.



Klingt viel, ist es auch. Noch imposanter für mich ist jedoch folgende Zahl: 0,5 ha! So viel Wald gibt es in Österreich, umgerechnet auf jeden Einwohner. Das ist z.B. 3 mal so viel wie bei unserem deutschen Nachbar. Also liegt doch der Gedanke nahe, im Wald zu

fotografieren, wenn wir schon so viel davon haben . . . (Quelle: holzmagazin.com)


Im Wald zu fotografieren ist an sich schon eine ziemliche Herausforderung. Zumindest für mich. Hier im natürlichen Chaos ein halbwegs „aufgeräumtes Bild“ hinzubekommen, ist wahrlich eine mächtige Aufgabe für unsere Augen.

Aus meiner Erfahrung heraus braucht es massig viele Waldspaziergänge, um seinen Blick auf lohnende Motive zu trainieren. Dazu muss man berücksichtigen, dass der meiste Wald bei uns „Wirtschaftswald“ ist. Der ist dann -mehr oder weniger- richtig „aufgeräumt“ und eher unattraktiv. Oft drängen sich in den weit verbreiteten Fichtenwäldern Stamm an Stamm, um dann halbwegs gerade in den Himmel zu wachsen. Durch die dauernde Bewirtschaftung fehlen die oft interessanten, umgestürzten Bäume, die ja alle „penibel entsorgt“ werden.



ein typisch öterreichischer "Wirtschaftswald. In diesem Fall ein Mischwald, wo Nadelbäume dominieren. Am Boden sind die Überreste der letzen Forstarbeiten. Fotografisch gesehen ist hier lediglich das Licht interessant.

 

Dieses für die Natur so wichtige Totholz hat also keinen Platz in unserem Wirtschaftswäldern (deshalb ist es ja so immens wichtig, Waldflächen in unseren Nationalparks komplett der Natur zu überlassen und damit einem urwaldähnlichen Charakter herauszubilden).


die hier so "aufgebaute" Birke im Vordergrund war ein "Zufallsfund". Im Hintergrund stehen wieder die "Zinnsoldaten".

 

Natürlich ist es auch möglich, von "halbwegs geraden Bäumen" interessante Bilder zu machen. Ohne entsprechendes Licht und Nebel aber ein schwieriges Unterfangen.

 

OK, diese Plätze gibt es, aber Sie sind rar und extrem geschützt. Ein geniales Beispiel dafür ist der Urwald „Rothwald“ im südlichen Niederösterreich. Seit über sechstausend Jahren darf hier der Wald ungestört vor sich hinwachsen. Dieser Wald darf nur mehr von Forschern und speziellen Exkursionen betreten werden. Fällt zum Fotografieren also schon mal aus. Mein Gedanke war also recht simpel: wenn es schon so schwer ist, einen Wald attraktiv zu fotografieren, dann müsste ich mir eben „besondere“ Waldstücke mit „besonderen“ Bäumen suchen. Und hier hatte ich eine klare Vorstellung im Kopf.

Speziell in England, aber auch in Teilen der Niederlande gibt es Waldstücke mit diesen wunderbar knorrigen und kurvigen Geäst. Ein wahrer Schatz der Natur. So stellte sich für mich die Frage, ob es so etwas auch bei uns gibt. Und damit begann eine wahrlich lange Reise und Recherche. Relativ rasch findet man im Internet Bilder von solchen Bäumen. Wenn auch nur sehr vereinzelt, aber es schien, solche Wälder auch in Österreich zu geben. Unzählige Stunden und ein „paar Bücher“ später stand fest: ja, es gibt diese „verkrüppelten Eichen“ (teilweise sind es auch Buchen) bei uns. Doch jeder der schon mal dort war, hat mit keiner Silbe verraten, wo sich diese genau befinden. Letztendlich habe ich Ihn trotzdem gefunden, ohne jemanden zu fragen (was ohnehin sinnlos gewesen wäre), durch ein wahrliches Gewirr aus „trail and error“. Öffentlich zugänglich, nicht abgesperrt, alles legal. Aber auch ich möchte diese „Tradition“ der Nicht-Veröffentlichung beibehalten und somit auch hier darauf verzichten, den entsprechenden Pin in Google Maps zu setzen . . .

Schnell war für mich klar, dass es im Herbst sein sollte, denn da leuchten die Wälder. Und etwas Nebel wäre auch fein.

So studierte ich die Wettervorhersagen, wohl wissend, dass der November der richtige Monat sein müsste. Und so war es dann auch, Mitte des Monats, soweit. Hochnebel den ganzen Tag über, zusätzlich eine hohe Luftfeuchtigkeit und die große Chance auf Bodennebel. Das, was jedem Autofahrer ein Greul ist (Sicht fast Null und Nebelreißen) ließ mich vor Freude mit dem Autoradio um die Wette jaulen. Früh war ich unterwegs, sehr früh, ich wollte nichts versäumen. Der Berg, wo sich dieses Waldstück befand, ist wahrlich nicht hoch (klar unter 400 Meter!) und über einen kaum ansteigenden Forstweg in gut 20 Minuten leicht zu erreichen. Alles perfekt. Fast. Der Bodennebel verzog sich genau bei meiner Ankunft auf einen nicht minder höheren Nachbarshügel. So blieben mir lediglich ein paar Schleiernebel übrig.

Die -zumindest für mich- aber unglaublich schöne, weil wohl auch so ungewohnte, Szenerie hat mich dermaßen intensiv beeindruckt, dass ich das erste Mal nach 4 Stunden auf die Uhr geblickt habe.

Dieses Erlebnis, von der mühsamen Recherche bis hin zum fertigen Bild, wo so ziemlich alles gepasst hat, angereichert mir so viel Emotionen, ist eine wunderschöne Erfahrung, die ich jedem Naturliebhaber nur aus tiefstem Herzen wünschen kann. Viel Freude mit einigen Eindrücken wünscht Euch


Klaus

was für ein genialer Wanderweg


 

leichter Nebel, intensive Herbstfarben und diese knorrigen Stämme....das sind die Zutaten, die diesen Wald zu etwas ganz Besonderes machen.

 

Natürlich kann man auch hier von Chaos sprechen. Und es ist nicht ganz leichtfür unser Auge, hier den Überblick zu bewahren. Und trotzdem extrem attraktiv.


 

Fast schon wie "Monumente" , die sich hier finden lassen.

 

Über Chaos lässt sich vorzüglich diskutieren. Zweifelsohne hier üppig vorhanden, für mein Empfinden ist es aber gerade hier dieser diagonale Baumstamm, der "alles in Frage stellt".


 

PS: passend dazu ist dieser Tage die Klimakonferenz in Glasgow zu Ende gegangen. Ja, es ist etwas gelungen. Ob´s reicht, solche Plätze langfristig und nachhaltig zu schützen? Wenn ich einen Wunsch frei hätte . . . .






















Alles Liebe wünscht

Klaus



ganz alleine war ich aber nicht frühmorgens am Gipfel

 











































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