je stiller Du bist, desto mehr kannst Du hören . . . (aus China)
Ja, eine eben solche (Stille) herrschte in letzter Zeit auf meinem Blog. Jede Menge hat sich in viel zu kurzer Zeit verändert und wir alle sind damit beschäftigt neue, ungewohnte Abläufe zu finden. Veränderung steht an, ob Fluch oder Segen mag jeder für sich selber beantworten.
Ich bin heute morgen seit langem wieder einmal sehr früh hinaus, um den Sonnenaufgang zu fotografieren. Dafür musste ich ein Stück weit durch einen mir unbekannten Wald spazieren. So richtig finster war es und auch der starke Lichtkegel meiner Stirnlampe gab nur wenige Meter meines Weges "frei". Es wird nicht extra überraschen, das keine Menschenseele unterwegs war.
"Diese Stille wirkt fast ein wenig unheimlich", überkam es mich plötzlich am Weg zu meinem Ziel. Und dieser Gedanke sollte mich nicht mehr loslassen. Die Dunkelheit in Verbindung mit der Stille verstärkt diesen Eindruck freilich noch einmal. Es war keine Angst, die da mit schwebte, eher ein sehr ungewohntes Gefühl. Und genau das war es, was mich selbst noch am Rückweg bei strahlendem Sonnenschein beschäftigte. Warum ist diese "Stille" denn so ungewohnt?
Weil Sie im Alltag viel zu selten vorkommt! Sehr bewusst versuchte ich, einen "normalen" (Arbeits)-tag mit all seiner -gewohnten- Geräuschkulisse ablaufen zu lassen. Unglaublich, was da im Laufe eines Tages auf uns einprasselt. Genauso unglaublich ist es auch, wie wenig stille Momente einem vergönnt sind.
Warum gerade heute diese Gedanken, fragte ich mich. Die Antwort, die ich für mich gefunden habe, ist simpel: Es hat wohl mit der -uns allen auferlegten (und so gut tuenden)- Langsamkeit zu tun, die auf einmal reichlich Platz findet in den vielen sonst vorherrschenden Gedanken.
Die Natur ist in so unendlich vielen Dingen unser großes "Vorbild". Und so zeigt Sie uns auch die Stille. Wir müssen Sie nur "hören".
Eine enorme Chance für die Zukunft, meine ich.
Bleibt still.
Klaus
PS: die Bilder vom heutigen Sonnenaufgang sind maximal unterer Durchschnitt. Keinerlei Wolken und viel Dunst in der Luft machten schöne Bilder unmöglich. Trotzdem bin ich unendlich froh, heute so früh aufgestanden zu sein.
Ein paar wenige Eindrücke meiner Kurz-Spaziergänge der letzten Wochen möchte dennoch hier anhängen. Es geht ja schließlich (auch) ums fotografieren 😉
Hallo Klaus, du hast Recht. Es ist unglaublich was so alles auf uns tagtäglich hereinprasselt. So normal, dass uns das kaum mehr auffällt. Da schätze ich diese Momente voller Stille sehr, auch wenn sie viel zu selten stattfinden.
Dein Bild vom Hochobir lässt mich ins Grübeln kommen. Einfach ein tolles Bild, diese Stimmung die du da eingefangen hast. Vielleicht sollte ich mir diese Mühe auch mal wieder "antun".
Danke für den Anreiz ... ;-)
lg Michael
Hallo Klaus, sehr interessante Gedanken. Wir Menschen in unserer hektischen Welt sind wahre Stille nicht mehr gewöhnt. Zurzeit trifft sie uns mit voller Wucht und bereitet uns unbehagen. Ich durfte solche Momente bei meine Reisen in den Norden des öfteren erleben, somit mir nicht ganz unbekannt. Aber sie hier, in unseren Breitengraden zu erleben, ist auch für mich ungewohnt.
Ich hoffe das wir bald wieder mit unseren Kameras unterwegs sein können und die Natur in vollen Zügen geniessen können.
Gruß
Jürgen